Das Maker-Movement ist zweifelsohne ein eigenes Phänomen, das Bastelleidenschaft, Zusammenarbeit und moderne Technologie kombiniert. Die »Demokratisierung der Produktionsmittel« (Wikipedia) ermöglicht Kreativen die Entwicklung neuer Produkte, die bisher Unternehmen vorenthalten war. Die MakerCon macht anschaulich deutlich, dass das Maker-Movement weit mehr ist, als Basteleien mit einzelnen Arduinos oder Raspberry Pis.
In Vorträgen, Sessions und Workshops werden viele der folgenden Themen diskutiert und damit einhergehende Fragen beantwortet werden.
Die Idee liegt auf der Straße: Wer eine Idee hat, kann sie dank FabLabs, Communities und günstiger Technik so gut wie nie zuvor umsetzen.
Und wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, gilt: "Fail Fast!" Das schnelle Scheitern hilft dabei, die Umsetzung der Idee anzupassen.
Die technische Entwicklung bei aktuellen Computing-Plattformen wie Raspberry Pi und Arduino/Genuino wird diskutiert. Auch hier kommt die Community ins Spiel: Was ich nicht weiß, kennt der Maker nebenan, dem ich wiederum mit meinem Wissen weiterhelfen kann. Bei den Betriebssystemen gibt es vor allem Embedded Linux und Windows IoT. In der Robotik kommt das Robot Operating System zum Einsatz, und Android läuft nicht nur auf Smartphones.
FabLabs/MakerSpace: Was verbirgt sich dahinter und wie bekommen Interessierte Zugang? Wie können Firmen oder engagierte Maker ihr eigenes FabLab organisieren und ausstatten? Welche Chancen und Risiken gehen Projektmanager ein, wenn sie ihre Mitarbeiter im FabLab tüfteln lassen?
Vom Prototyp zum eigenen Start-up: Wie viel Eigenkapital ist notwendig, wo hilft Crowdfunding?
Für die Massenfertigung gelten zudem neue Spielregeln.
Welche Zertifizierungen werden benötigt? CE, FCC - was sind die Unterschiede für deutsche und internationale Produkte?
Ein wichtiger Schritt ist der vom Prototypen zum RTM (Ready to Manufacture). Praxisberichte von Makern, die den Weg vom Prototyp zur eigenen Firma bereits erfolgreich gegangen sind, sollen den Teilnehmern die Erfahrung weitergeben. Gleichzeitig soll es auch Berichte über Rückschläge geben und dazu, wie Maker aus Fehlern lernen und Pannen verhindern.
Vorträge von innovativen Unternehmen zeigen, was die Unternehmen Makern bieten können und warum sie sich in der Szene engagieren. Firmeninterne Compliance-Richtlinien bremsen oft die schnelle Umsetzung kreativer Ideen in Prototypen. Durch die Nutzung externer Ressourcen in FabLabs und der Zusammenarbeit mit Makern lässt sich die Bremse lösen.
Zahlreiche rechtliche Aspekte werden in den Vorträgen beleuchtet. Dazu gehören die Chancen und Fallstricke beim Einsatz von Open Source und Crowdsourcing.
Der Punkt der Haftung ist ebenfalls wichtig: Wofür haften die Maker und wie sichern sie sich gegen Schadensersatzansprüche ab?
Gleichzeitig geht es darum, welche Gesellschaftsformen für das eigene Unternehmen sinnvoll sind.
Welche Skills machen einen Maker aus? Wo und wie kann man sich diese aneignen? Welche Anknüpfungspunkte gibt es zwischen Makern und dem formalen Bildungssystem?
Das Programmkomitee besteht aus René Bohne (Elektor), Guido Burger, Julia Kitta (MakerSpace Munich), Maik Schmidt (Maker-Autor, SW-Entwickler) und Dr. Roland Stelzer (Happylab) sowie Daniel Bachfeld (Make), Dr. Michael Barabas (dpunkt.verlag) und Rainald Menge-Sonnentag (heise Developer).